Zersiedelung, Pendlerstau-Index, Dichtestress! Kulturland-, Zweitwohnungs-, Einwanderungsinitiative! Die Probleme unbewältigter Raumplanung haben unseren Alltag definitiv eingeholt und bestimmen unübersehbar die politische Agenda in der Schweiz.
Über kaum ein anderes Gebiet wurde in letzter Zeit so viel debattiert und gestritten wie über den Militärflugplatz Dübendorf, gelegen in einem der landesweit dynamischsten Brennpunkte der Siedlungsentwicklung. Immer deutlicher scheint sich abzuzeichnen: die neue Stadtmitte im Glattal liegt hier! Eine ganze Reihe von Planungsverfahren hat sich in den letzten Jahren mit diesem Areal beschäftigt. Das Team Hosoya Schaefer konnte schliesslich die Testplanung für den Nationalen Innovationspark für sich entscheiden. Doch nach dem Konzept des Bundes sollen sich diese bedeutendste Baulandreserve des Glattals künftig der Nationale Innovationspark und die Zivilaviatik teilen. Dass Letztere mit dabei ist, missfällt der von diesem Entscheid direkt betroffenen grossen Mehrheit von Bevölkerung und Politik. Ein indirektes Bekenntnis zur Glattalstadt?
Die Architektengruppe Krokodil, ein Zusammenschluss von Zürcher Architekturbüros, befasst sich seit 2008 mit der Entwicklung im Glattal. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist Glatt! Manifest für eine Stadt im Werden. Das Szenario für den Umbau der vorgefundenen Agglomeration in eine funktionierende Stadtlandschaft propagiert das Flugplatz-Areal als Stadtmitte. Offenbar mehr als ein Hirngespinst, wie die Entwicklung der jüngsten Zeit zeigt.
Glatt! Die Ausstellung ist seit einem Jahr quer durch die Schweiz unterwegs. Erstmals in der Stadt Zürich gezeigt wird das siegreiche Testplanungsprojekt für den Nationalen Innovationspark des Teams Hosoya Schaefer.