Musik- und Theaterperformance von und mit Jürg Kienberger

Kienberger setzt darin subtil mehrgestaltig und –stimmig eine musikalische Lebensbeschreibung in Szene.
«Dieser Abend der gebremsten Verzweiflung zaubert das permanente Schmunzeln ins Publikum. Er ist damit die wunderbarste Prophylaxe gegen jede drohende November-Depression», schreibt die NZZ in einer Rezension vom November 2002.

Das Stück führt geografisch nach Sils-Maria ins Hotel Waldhaus, biografisch in Kienbergers Kindheit – er ist das vierte und jüngste Kind der Familie Kienberger, die das Hotel in der vierten Generation führt – künstlerisch aber in die weiten Räume eines meisterhaften Musik- und
Unterhaltungskunstwerkers. Allein mit seinem Körper, seiner berückenden (Kopf-)Stimme, Pausen und Instrumenten, vermag er ganze Welten zu imaginieren, in die wir uns leichtfüssig einklinken können.

Die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Miller & Maranta und Jürg Kienberger – die verschiedenen Umbauten, die Miller & Maranta im Hotel Waldhaus gestaltet haben, sind unter anderem Gegenstand der Ausstellung im Architekturforum – haben die wohl einmalige
Performance im Architekturforum möglich gemacht.

Eine Veranstaltung zur Ausstellung «Carte Blanche V: Miller & Maranta»

An einem Novembermorgen vor einigen Jahren flog ich über das sowjetische Zentralasien. Ich schaute über die endlose Wüste, die im Osten weisslich und regungslos den Aralsee begrenzt und dachte an den Film, den ich dort in der Gegend drehen sollte. Ein Stoff, eine Welt, die nie meine eigene gewesen war und mir gerade deshalb gefiel. Und während ich über den Stoff nachsinne, und sehe, wie er sich langsam mit der Landschaft unten verbindet, merke ich, wie ich in Gedanken abschweife. So ist es immer. Jedesmal, wenn ich gerade mit einem Film beginnen will, kommt mir ein anderer in den Sinn.

Michelangelo Antonioni