Schrift hat Konjunktur: Ornamentale und skulpturale Gebäudebeschriftungen in unterschiedlichsten Dimensionen sind «in». Der Umgang mit Corporate-Design-Elementen und Werbezeichen an Gebäuden stellt die Entwerfenden vor neue Herausforderungen. Wenn auch in den letzten Jahren nicht zuletzt dank neuer Technologien spannende Projekte entstanden sind, zeigt doch die Mehrzahl der Schriften an Gebäuden, dass das Potenzial der beiden Disziplinen weitgehend brachliegt.
Schrift ist seit dem 20. Jahrhundert integraler Bestandteil der Architektur und des öffentlichen Raums. Mit der Ausstellung im Architekturforum Zürich wird anhand von historischen und aktuellen Projekten das Miteinander und Nebeneinander von Architektur und Grafik gezeigt. Wichtige Protagonisten der Moderne sind diesbezüglich etwa Fortunato Depero, die Brüder Wassili und Hans Luckhardt, Erich Mendelsohn, Max Bill oder Herbert Bayer. Kulturhistorische Impulse zum Thema leisteten in den 1970er Jahren die amerikanischen Architekten Venturi, Scott Brown und Izenour. Das Architekturbüro Herzog & de Meuron findet seit den 1980er Jahren zu spannenden integralen Lösungen, andere wie die Gebrüder Edler forschen und entwerfen im Bereich der Medienfassade. Verschiedene Zeitströmungen sind ebenso Teil der Ausstellung
wie technische Entwicklungen, Fragen nach dem Verhältnis von Architektur und Sprache/Schrift, der Anordnung von Reklamen und Regulierungsaspekte.
Da Beschriftungen an Gebäuden und im öffentlichen Raum für alle Stadtbewohner wahrnehmbar sind, richtet sich die Ausstellung «Archigrafie» nicht nur an die Verfasser von Beschriftungen, das heisst an Grafiker und Architektinnen, sondern an ein breites Publikum.
Führungen durch die Ausstellung:
am Samstag, 19. September 2009, um 14:00 Uhr
mit Agnès Laube, Kuratorin der Ausstellung und
am Freitag, 25. September 2009, um 17:00 Uhr
mit Michael Widrig, Kurator der Ausstellung