Mit der industriellen Revolution hat sich neben dem bereits existierenden Berufsbild des Architekten und Baumeisters dasjenige des Bauingenieurs entwickelt. Das daraus entstandene Spannungsfeld um die Art und Weise der Zusammenarbeit zwischen Architekt und Ingenieur zeigt dabei eine lange, kontrovers diskutierte Tradition auf.
Eine vordergründige Betrachtung der allgemeinen architektonischen Tendenzen unserer Zeit zeugt von einer weit verbreiteten Absicht, die Form unbekümmert von der Wirklichkeit der Konstruktion zu verfolgen. Gegenläufig dazu entstanden aber in der Schweiz in den letzten 15 Jahren einige bemerkenswerte Bauten und Projekte, die auf eine stark dialogische Auseinandersetzung in der interdisziplinären Zusammenarbeit hinweisen. Mit dieser Beobachtung als Startpunkt begibt sich die Ausstellung auf die Spurensuche nach den Bedingungen, Möglichkeiten und aber auch Grenzen dieses wohl spezifisch schweizerischen Dialoges.
Zehn ausgewählte Architektur- und Ingenieurbüros aus der deutschen Schweiz hatten die Möglichkeit, ihre Aussage zum Thema in ergebnisoffener Form zur Darstellung zu bringen. Entstanden ist dabei eine dichte Sammlung von Aspekten unterschiedlicher Herkunft. Podiumsdiskussionen mit den beteiligten Autoren und Forschungsvorträge werden als diskursive Fenster die dargestellten «sets of beliefs» näher beleuchten.