Der Grossteil der Wohnbauten in Europa wurde zwischen 1945 und 1975 errichtet. Die Gründe hierfür liegen im Wiederaufbau Europas nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und in der ökonomischen Boomphase ab den späten 1950er Jahren.
Die Ausstellung thematisiert den europäischen Geschosswohnungsbau zwischen historisch gewachsenen Konventionen sowie der Suche nach neuen Wohnformen und alternativen ästhetischen Idealen. Die Erschliessung der Themenvielfalt basiert auf der historischen Rekonstruktion von rund siebzig Wohnbauten aus sieben Städten. Gezeigt werden Projekte aus Brüssel, Zagreb, Köln, Oslo, Porto, Lyon und Athen.
In der Ausstellung werden die Wohnbauprojekte der europäischen Nachkriegszeit unter sechs Themenfeldern klassifiziert. So stehen nicht die einzelnen Städte oder die chronologische Reihenfolge der Bauten im Vordergrund, sondern die prägenden Themen zwischen internationalen Debatten und lokalen Brechungen.
Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, in der als «working archive» konzipierten Ausstellung eine vertiefte Auseinandersetzung mit den gezeigten Beispielen zu suchen. Die Zeichnungen, Fotografien und Dokumentationen wurden im Rahmen des Forschungsseminars «Wohnen in Europa» von Studierenden der Technischen Universität Darmstadt erarbeitet.