In den letzten Jahren sind die Haltungen in der Architektur in Graubünden äusserst vielfältig geworden. Bei jüngeren Protagonisten ist eine gemeinsame Position kaum auszumachen. Dies wiederspiegelt sich vor allem in der Erscheinung ihrer Projekte und dem Umgang mit dem spezifischen Ort. Doch spielen bei allen Projekten die Landschaft, deren kulturelle Bezüge, die Materialität, die Gebäudestruktur und die unterschiedlichen Bauaufgaben eine zentrale Rolle.
Die Architekten definieren eine klare Entwurfshaltung gegenüber diesen Themenbereichen und beziehen Position. Die Baukörper sind nicht nur formal stark, sondern erzeugen durch ihre räumliche Konzeption und präzise Setzung gesellschaftliche Relevanz. Sie reagieren auf eine sich stark wandelnde Umgebung. Die Architekten setzen ihre Werke in Dialog mit dem spezifischen Ort, fokussieren auf den öffentlichen Raum und definieren eine räumlich wirkende Gebäudestruktur.
Parallel dazu verändert sich das Gesicht der Bündner Landschaft stark. Zentren und dicht besiedelte Gebiete wie das Rheintal, Davos oder das Oberengadin wachsen, abgelegene Dörfer und Siedlungen beispielsweise in der Surselva haben mit Abwanderung zu kämpfen. Parallel dazu wird Wohnen in den Bergen bei gutem Anschluss an die Zentren immer attraktiver. Pendeln ist durchaus eine interessante Option.
Die Ausstellung geht, innerhalb einer sich stark verändernden Landschaft, den spezifischen Positionen und Lösungsansätzen einer jüngeren Generation von Architekten in Graubünden nach.
Men Duri Arquint, Chur/Ardez; Ramun Capaul und Gordian Blumenthal, Ilanz/Glion; Angela Deuber, Chur; Marlene Gujan, Conrad Pally, Curaglia/Igis; Ivano Iseppi und Stefan Kurath, Thusis/Zürich; Michael Hemmi, Haldenstein; Corinna Menn, Chur; Jon Ritter, Chur; Raphael Zuber, Chur