Welches sind heute diese anderen Stimmen? – archithese hat 1971 als so genannte kleine Zeitschrift angefangen mit dem Ziel, durch ihre Beiträge eine stärkere theoretische Grundierung der Architektur einzufordern. Diesen Anspruch hat sie auch später nicht aufgegeben, als sie selber zu einer etablierten Zeitschrift geworden ist. Daneben hat es aber immer wieder Initiativen zu anderen Formen der publizistischen Auseinandersetzung mit Architektur gegeben, zum Beispiel Lynx, das 1987 in einer einzigen Nummer erschienen ist.
Gegenwärtig erleben kleine Zeitschriften eine neue Blüte. Sie sind oft an einer Hochschule angesiedelt und spiegeln dortige Debatten. Ihrem Ort entsprechend haben solche Debatten verschiedene Ausrichtungen. Einmal dienen sie dazu, die gesellschaftlichen und politischen, ein andermal, die geistesgeschichtlichen Grundlagen der Architektur zu vertiefen. Oft aber geht es aber auch darum, die verschiedenen Stränge in ihrer Verflechtung zu verstehen.
Das gilt auch für zwei der Zeitschriften, die an diesem zweiten Gespräch über die Vermittlung von Architektur vertreten sind, das schon seit 1997 an der ETH Zürich von Studenten herausgegebene trans und archimaera, das an der RWTH Aachen erscheint und das als Online-Zeitschrift eine neue Form der Vermittlung erprobt. Als dritte, wieder anders ausgerichtete Zeitschrift ist Camenzind am Gespräch vertreten.
Die sehr verschiedenen Ausrichtungen machen es reizvoll, anhand dieser drei Orte der Auseinandersetzung mit Architektur darüber zu reden, wer diese Stimmen sind, wie sie sich definieren, an wen sie sich wenden, was ihre Ziele sind… Gemeinsam ist ihnen, dass sie von jungen Vertretern von Architektur und Architekturwissenschaft gemacht werden und die Anliegen einer neuen Generation zum Ausdruck bringen.
Teilnehmer:
- Karl Kegler, Redaktion archimaera
- Axel Humpert, Redaktion Camenzind
- Philippe Jorisch, Redaktion trans
Moderation: Martin Steinmann