Die Podiumsdiskussion „Architektur Neu Denken durch ReUse“ ist Teil der Ausstellung „Die gute Nachricht: Die Schweiz ist gebaut“ im Architekturforum Zürich (AfZ), die von Dezember 2024 bis Februar 2025 läuft. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit baubüro in situ ag, Denkstatt sàrl,  Unterdessen GmbH und Zirkular GmbH organisiert und zeigt innovative Ansätze zur Neugestaltung der gebauten Umwelt der Schweiz. Sie präsentiert disziplinübergreifende Projekte und Strategien für eine klimagerechte Transformation von Architektur und Stadtentwicklung durch Umnutzung, Umbau, Wiederverwendung und Gemeinwohlorientierung, mit besonderem Fokus auf dem nachhaltigen Potenzial bestehender Gebäude.

In den letzten Jahren haben Architekturbüros die Wiederverwendung von ReUse-Bauteilen als Kernprinzip des nachhaltigen Bauens wiederentdeckt und damit traditionelle Vorstellungen von Design und Konstruktion in Frage gestellt. Diese Verschiebung hat zu einer neuen Ästhetik geführt, die etwa durch überlappende, wiederverwendete Elemente und unkonventionelle Materialkombinationen und -fügungen gekennzeichnet ist – Entwürfe, die ihre Vergangenheit und Geschichte offenbaren und weitererzählen. Wiederverwendung ist nicht mehr nur eine technische Herausforderung, sondern eine Chance, die architektonische Sprache sowie die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Dimensionen der bebauten Umwelt neu zu denken.

Wie kann die Wiederverwendung von Materialien und Gebäuden skaliert werden, um sowohl die Ästhetik als auch die Prozesse des Bauwesens neu zu definieren? Wie wird diese Transformation die Städte verändern und die Art und Weise beeinflussen, wie Architekt:innen ihre Rolle in der gebauten Umwelt sehen?

Über die Reduzierung von CO2-Emissionen, die Schonung von Ressourcen und die Abfallminimierung hinaus bietet ReUse eine umfassendere Möglichkeit, die Architektur neu zu denken. Die Veranstaltung wird Projekte vorstellen, bei denen Bauteile auf kreative Weise mit unterschiedlichen Ansätzen wiederverwendet wurden, und zeigen, wie ReUse als transformative Antwort auf die Klimakrise dienen und gleichzeitig eine neue Architektursprache schaffen kann – eine, die noch auf ihre vollständige Ausformulierung wartet. Nach diesen Präsentationen werden öffentliche und private Bauherrschaften, die am Prozess der Wiederverwendung beteiligt sind, über ihre Motivation, die Herausforderungen bei der Umsetzung und die Verfahren zur Überwindung regulatorischer und logistischer Hindernisse diskutieren.

Die Podiumsdiskussion zielt darauf ab, eine kollektive Vision für kreislauffähige Architektur zu entwickeln, die über reine Nachhaltigkeit hinausgeht und auf den Werten Sorgfalt, Reparatur, Erhalt des kulturellen und ökonomischen Erbes sowie der Unterstützung der lokalen Bauwirtschaft basiert.

Gäste

Teil 1

• Mike Guyer, Gigon Guyer Partner Architekten AG- Werkstadt Zürich SBB 
• Anna MacIver-Ek, MacIver-Ek Chevroulet – Boulodrome
• Mischa Trnka, Graber Pulver Architekt*innen AG- Recyclingzentrum Juch–Areal 

• Benjamin Poignon, baubüro in situ ag- Provisorium Kantonsschule Uster

Teil 2

• Niko Heeren, Leiter Fachstelle umweltgerechtes Bauen, Stadt Zürich Amt für Hochbauten 

• Christina Bronowski, Leiterin Entwicklung, Immobilien Basel-Stadt 

• Kathrin Sindelar, Leiterin Fachstelle Nachhaltigkeit, Kanton Zürich Hochbauamt 
• Gabriele Bühler, Projektleitung Werkstatt, SBB-Immobilien 

Moderatoren: Kerstin Müller, Blanca Gardelegui, Zirkular GmbH

Für weitere Informationen: b.gardelegui@zirkular.net

Veranstaltungspartner:innen: Stadt Zürich Amt für Hochbauten und Cockpit Projektmanagement.