Einladung zur Schweizer Filmpremiere im Beisein der Filmemacher Sonja Lüthi und Marc Schwarz
Der niederländische Architekt, Theoretiker und Professor John Habraken (*1928) gilt als einer der kontroversesten Architekten seiner Generation. Während Architekten weltweit seinen Beitrag zu einer «offenen» Architektur geradezu als prophetisch verehren, sehen andere darin eine Untergrabung der Rolle des Architekten als Schöpfer einzigartiger Bauten. Stein des Anstosses war die Veröffentlichung des manifestartigen, dünnen Buchs «De dragers en de mensen het einde van de massawoningbouw» im Jahre 1961 («Die Träger und die Menschen das Ende des Massenwohnungsbaus»). Darin stellt Habraken die Grundsatzfrage: Was ist die Rolle des Architekten bei der Gestaltung unserer Wohnungen bzw. unserer alltäglichen Umgebung? Statt Architekten dabei die Rolle als alleinige Schöpfer zuzugestehen, propagiert Habraken, eher als Gärtner zu agieren: Ein guter Gärtner zwängt das Leben nicht in eine Form, sondern setzt einen Rahmen, in dem es sich entwickeln kann. Diesen architektonischen Rahmen nannte Habraken «drager» (Träger), liess dabei aber bewusst offen, wie dieser auszusehen habe: «Die Theorie sollte für vielfältige Interpretation offen bleiben.»
Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise der Gedankenwelt eines Architekten, der in seinem Leben «eine einzige Idee hatte» und diese ständig weiterentwickeln sollte. In der Linie Habrakens liegt der Fokus dabei nicht auf Projekten, sondern auf Prinzipien bzw. auf der Ergründung einer Architektur, die nicht dem Kopf eines Architekten entspringt, sondern im Leben wurzelt.
Begrüssung und Einführung durch Prof. Dr. Martin Steinmann, Vorstandsmitglied Architekturforum Zürich
Eine weitere Vorführung findet an der ETH Zürich statt:
Mittwoch, 6. März 2013, um 18:00 Uhr
ETH ZürichDepartement Architektur (Gebäude HIL, Hörsaal E3)
Wolfgang-Pauli-Strasse 15
Zürich-Hönggerberg
Eine Anmeldung für diese Vorstellung an der ETH ist nicht erforderlich.
www.habrakenmovie.org