«Die Vorträge sind Werkschau, Diskussionsgrundlage und Bestandsaufnahme zugleich und sie bieten den Berufsanfängern eine Gelegenheit, ihre Arbeiten in einem grösseren Rahmen vorzustellen. Der Begriff junge Architekten und Architektinnen ist nicht immer wörtlich zu nehmen. Der Auswahl liegen keine prinzipiellen Kategorien zugrunde, sie spiegelt ein Spektrum von Architekten und ihren Arbeiten wieder, die zumeist noch nicht allzu viele Arbeiten realisieren konnten und diese noch nicht häufig publiziert haben. Wir halten die Auswahl der Teilnehmer für interessant und repräsentativ und schweizweit für aussagefähig. Im Rückblick hat sich gezeigt, dass die im Architekturforum vorgestellten Newcomer längst zu den besten der Branche zählen.»

J. Christoph Bürkle

Die Vortragsreihe über den Nachwuchs der Schweizer Architektenschaft ist die längste Vortragsreihe des Architekturforums Zürich. Sie wurde vor mehr als zehn Jahren gestartet, und die im Sinne von Werkstattberichten geplanten Vorträge haben mittlerweile in Zürich einen institutionellen Charakter bekommen.

14.03.2007, 18:30 Uhr / Vortrag

huggen berger & Erika Fries, Zürich

Tramwartehalle Paradeplatz, Zürich, 2001-2003 © Beat Bühler, Zürich

Vortrag von:

  • Adrian Berger, dipl. Architekt ETH
  • Erika Fries, dipl. Architektin ETH / SIA
  • Lukas Huggenberger, dipl. Architekt ETH / SIA


Relative Architektur – eine Erweiterung des Kontextbegriffs

Unsere Architektur kümmert sich um Relationen. Sie entwickelt sich aus örtlichen Beziehungen und der Frage nach der Bedeutung einer Aufgabe. Der architektonische Kontext soll in einer Wechselwirkung mit der Architektur, diese in einen örtlichen und kulturellen Zusammenhang stellen.

Wir unterscheiden drei Arten von Kontext: Historischer, sozialer und räumlicher Kontext. Eine Architektur in einen Kontext zu stellen kann viele Formen annehmen. Je grösser das architektonische Repertoire ist, desto differenzierter und komplexer können diese Verwandtschaften gestaltet werden.

Wir verstehen die Architektur als Mittel zur komplexen Perception der Umwelt. Das Spannende sehen wir in der Erarbeitung der Grenzen der eigenen Wahrnehmung. Der Architekt befindet sich wie der Betrachter in einem kulturellen Kontext. Das Mittel des Architekten ist das neue Kombinieren von Erfahrungen seines kulturellen Backgroundes mit den Erkenntnissen aus der Analyse der Relationen. Der Architekt kann die Geschichten eines Ortes weitererzählen und einem Regisseur gleich beeinflussen.

Uns interessiert die Geschichte, die das Resultat eines architektonischen Prozesses erzählt. Es soll eine bedeutungsvolle Geschichtlichkeit entstehen, die gleichzeitig irritierend und selbstverständlich ist.

Unsere Arbeit richtet sich nach dem Leitspruch: form follows fiction.

Lukas Huggenberger und Adrian Berger gründen im Jahr 2000 ihr gemeinsames Architekturbüro huggen_berger Architekten in Zürich. Sie arbeiten regelmässig und eng mit der Architektin Erika Fries aus Zürich zusammen.

http://www.hbf.ch

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