Zeitgenössische Stadtentwicklungen werden immer häufiger von grossen kompakten Bauten dominiert. Die von Lisa Euler und Tanja Reimer als Klumpen benannten Anlageobjekte definieren sich dabei weniger über konkrete räumliche Zielsetzungen, als vielmehr über Ausnützungsvorgaben, Investitionspakte, Marketingkonzepte und Strategien zur Risikodiversifikation.
Ihre grosse Gebäudemasse mit mehr als 3000 Quadratmeter Nutzfläche pro Geschoss, gepaart mit einem hybriden Programm könnte durchaus einen Beitrag zur urbanen Verdichtung leisten. Erste realisierte Beispiele zeugen jedoch von einer vereinfachten Objekthaftigkeit und einer irritierenden Unentschiedenheit gegenüber dem Stadtraum. Die zwischen den kompakten Gebäuden entstehenden Räume werfen ebenso Fragen auf, wie die sich wandelnde Rolle des Architekten in einem zunehmend komplexer werdenden Planungsumfeld.
Ziel der im Rahmen des BSA-Forschungsstipendiums 2012 entstandenen Arbeit «Klumpen. Auseinandersetzung mit einem Gebäudetyp» ist angewandte Architekturforschung, die zu einer breiten Diskussion über den Stand der Stadtkultur anregt, ohne der Kritik des Einzelobjekts zu erliegen.